Notting Hill

Filme … und es gibt Filme, die man mitnimmt, weil sie mehr sind als eine Geschichte. Notting Hill aus dem Jahr 1999 gehört zu diesen Filmen. Nicht nur wegen der Bilder von Londons farbenfrohem Stadtteil oder wegen Hugh Grants unbeholfener Art und Julia Roberts’ Lächeln. Sondern vor allem wegen der Musik, die die Geschichte trägt, ohne sie je zu übertönen.

Die Filmmusik ist ein kleines Wunder. Sie ist leicht, voller Wärme, und doch hat sie diesen Hauch Melancholie, der uns jedes Mal an die eigenen verpassten Chancen und großen Hoffnungen erinnert. Manche Melodien scheinen wie aus der Zeit gefallen – sie klingen, als hätten sie schon immer da sein müssen, um genau diesen einen Augenblick im Herzen festzuhalten.

Und genau da liegt der Zauber: Wenn wir heute diese Filmmusik hören, spüren wir nicht nur die Romantik des Films. Wir spüren auch die Zeit, die seither vergangen ist. Notting Hill ist plötzlich nicht mehr nur eine Liebesgeschichte auf der Leinwand – es ist auch ein Stück unseres eigenen Lebens. Wir hören die Musik und merken, dass wir selbst älter geworden sind. Und doch wollen wir es nicht wahrhaben.

Vielleicht ist das der Grund, warum die Musik so tief berührt: Sie schenkt uns einen Moment, in dem die Zeit stillsteht. Für ein paar Minuten dürfen wir glauben, dass wir noch immer dort sind – jung, voller Sehnsucht und Träume, inmitten einer Geschichte, die kein Ende kennt.

So bleibt der Soundtrack mehr als nur Begleitung zum Film. Er wird zu einem Spiegel: für unsere Erinnerungen, für das, was wir verloren haben, und für die leise Hoffnung, dass es immer wieder Augenblicke gibt, die sich so magisch anfühlen wie damals.

War’s das?

Also mal ehrlich: 4 Grad in der Nacht und 11 Grad am Tag – das klingt nicht nach „Spätsommer“, das klingt nach „Heizung an, Schal suchen und Tee kochen“. Der Sommer hat offenbar seinen Koffer gepackt und ist still und leise verschwunden.

Klar, offiziell ist noch kein Herbstanfang. Aber die Realität draußen erzählt eine andere Geschichte: Morgens Nebelschwaden, nasse Wiesen, graue Wolken. Das T-Shirt hängt im Schrank, die Flipflops sind beleidigt, und die Kinder fragen, ob sie wirklich schon wieder ihre Mützen rauskramen müssen.

Ein bisschen schade ist es ja. Die Abende im Freien, das Grillen ohne Jacke, das Gefühl von „alles ist leichter“ – vorbei. Dafür kommen jetzt Kürbissuppe, Kerzen und vielleicht auch die erste heiße Schokolade. Und wenn man’s positiv sehen will: Wenigstens fliegt uns bei 11 Grad kein Wespenstaat mehr ins Glas.

Das ist die Aussicht und Ourtal – Foto privat

Warum ich lieber Krimis schreibe – auch wenn sie keiner liest

(Statt dem ganzen Herzschmerz-Gedöns)

Ich könnte natürlich auch Liebesromane schreiben.
Wäre vermutlich klüger.
Da küsst am Ende immer irgendwer irgendwen, die Welt ist rosa, und die Klickzahlen stimmen auch.

Aber nein – ich schreibe lieber über Mord. Über Leute, die sich gegenseitig umbringen, statt sich ewige Liebe zu schwören. Über Ermittler, die morgens lieber Kaffee als Komplimente brauchen. Über Lügen, die mehr Wucht haben als jedes „Ich liebe dich“.

Warum?
Weil mir bei zu viel Romantik der Stift austrocknet.
Weil ich bei Herzschmerz nicht mitleide, sondern Fluchtreflex kriege.
Und weil das Leben selten so läuft wie im Liebesroman – aber verdammt oft wie im Krimi.

Klar, Krimis ohne Liebesnebenplot sind schwer verkäuflich.
Und ja, manchmal fühlt es sich an, als würde ich für eine Handvoll Leute schreiben, die Blut spannender finden als Blümchen.

Aber was?
Lieber ein knackiger Mord mit Wendung als 300 Seiten emotionaler Zuckerschock.

Ich bleibe beim Krimi.
Weil Liebe vergeht – aber ein guter Plot bleibt.

Naja, ein wenig Familie und Liebe gibt es dann doch noch…

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Die DG

Die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien – eine kleine Region mit eigener Identität

Wer in Belgien an Sprachen denkt, denkt zuerst an Französisch und Niederländisch. Weniger bekannt ist, dass es im Osten des Landes auch eine offiziell anerkannte deutschsprachige Gemeinschaft gibt. Rund 80.000 Menschen leben dort in neun Gemeinden, die sich zwischen Eupen im Norden und Sankt Vith im Süden erstrecken.

Ein Stück Geschichte

Bis 1919 gehörte das Gebiet zum damaligen Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel es durch den Versailler Vertrag an Belgien. Noch heute merkt man in Architektur, Dialekt und Traditionen die enge historische Verbindung zum Nachbarland Deutschland.

Politik und Selbstverwaltung

Die Gemeinschaft verfügt über ein eigenes Parlament und eine Regierung mit Sitz in Eupen. Zuständig ist sie unter anderem für Kultur, Bildung und soziale Fragen. In vielen Bereichen kann sie also selbst Entscheidungen treffen – ein bemerkenswerter Grad an Autonomie für eine so kleine Minderheit.

Sprache und Dialekte

Amtssprache ist Hochdeutsch, doch im Alltag hört man verschiedene regionale Mundarten. Besonders verbreitet sind Ripuarisch im Norden (verwandt mit dem Kölschen) sowie Moselfränkisch im Süden.

Was ist Ripuarisch?

Ripuarisch ist eine Gruppe westmitteldeutscher Dialekte, die sich von Köln bis nach Eupen und ins Aachener Land erstreckt. Viele typische Kölscher Ausdrücke stammen aus dieser Dialektfamilie.

Lautverschiebungen: „machen“ wird zu „maache“, „ich“ zu „ech“. Satzbau: „Ich habe das gesehen“ → „Ich han dat gesinn“. Wortschatz: „Kappes“ (Unsinn), „Bützje“ (Küsschen), „Pitter“ (Peter). Melodie: Der Dialekt klingt singend, mit starkem Auf und Ab in der Betonung.

Beispieldialog (Ripuarisch – Hochdeutsch):

A: „Morn jonn ech noh Oipen, wells do e Fest es.“ B: „Jo, dann jonn mer zosamme, ech han och Losch drop.“ (Übersetzung: „Morgen gehe ich nach Eupen, weil dort ein Fest ist.“ – „Ja, dann gehen wir zusammen, ich habe auch Lust darauf.“)

Für die Einheimischen ist das nicht nur ein Dialekt, sondern ein Stück Heimatgefühl. Für Außenstehende klingt es oft charmant und ein wenig melodisch – wie gesungen.

Kultur und Alltag

Die Menschen in Ostbelgien pflegen ihre eigenen Traditionen: Karnevalsumzüge in Eupen, Blasmusikfeste in den Dörfern oder Wanderungen im Hohen Venn. Gleichzeitig gibt es moderne Kulturevents wie den Eupen Musik Marathon oder das OstbelgienFestival. Der 15. November ist offizieller Feiertag der Gemeinschaft – ein Tag, an dem die Region ihre Besonderheit feiert.

Wirtschaft und Landschaft

Der Norden um Eupen ist stärker industriell geprägt, mit Textil- und Schokoladenbetrieben. Der Süden, die Belgische Eifel, lebt vor allem von Landwirtschaft und Tourismus. Malerische Wälder, Stauseen und Burgen machen die Region attraktiv für Wanderer und Radfahrer.

Ein Fazit

Die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens ist klein, aber selbstbewusst. Sie zeigt, wie Minderheiten in Europa ihre Sprache und Kultur bewahren können, ohne abgeschottet zu sein. Wer sie besucht, erlebt Belgien von einer ganz anderen Seite – zwischen rheinischem Dialekt, belgischen Waffeln und Eifeler Natur.

Übrigens sind ab dem neuen Schuljahr alle Handys auf dem Schulgelände verboten – auch in der Pause… das nenne ich konsequent.

Sommermärchen

Tourismus ist ja so eine Sache. Offiziell freuen wir uns natürlich über die Gäste, schließlich bringen sie Geld in die Kasse und Lebendigkeit ins Dorf. Man kann sich dann einreden, man lebe in einer begehrten Urlaubsregion und nicht einfach irgendwo im Nirgendwo. Aber sobald der erste Reisebus ausspuckt, was er so geladen hat, kippt die Freude ziemlich schnell ins Kopfschütteln.

Da stapfen sie also durch die Gassen, Handy fest vor die Nase geschraubt, filmen Mauern, Fenster, Kühe und Menschen, als wären wir allesamt Statisten in ihrem persönlichen Heimvideo. Man wird unfreiwillig zur Kulisse degradiert, und wehe, man wagt es, nicht in die Kamera zu lächeln – dann landet man als „typischer, unfreundlicher Einheimischer“ irgendwo in den sozialen Medien.

Besonders beliebt sind auch die spontanen Badeeinlagen. Kaum ein Brunnen, kein Bach, kein Tümpel bleibt verschont. Shirts aus, Hosen runter, ab ins Wasser – mitten im Dorf, versteht sich. Wer braucht schon ein Freibad, wenn man die Dorfmitte in eine Mischung aus FKK-Strand und Kneipp-Kur verwandeln kann. Und während die Touristen plantschen, stehen wir Einheimischen daneben und überlegen, ob wir vielleicht Eintritt verlangen sollten, damit sich der Anblick wenigstens lohnt.

Natürlich wäre ohne die Besucher weniger los, weniger Umsatz, weniger Trubel. Aber manchmal wünscht man sich eben, dass Gäste sich wie Gäste benehmen und nicht wie Besitzer eines Freiluft-Freizeitparks. Dass man durch sein eigenes Dorf laufen kann, ohne dauernd in fremde Handykameras zu geraten, und ohne das Gefühl, gleich stolpernd über eine halbnackte Urlaubergruppe zu fallen, die gerade „authentisches Landleben“ nachspielt.

So pendeln wir zwischen Höflichkeit und genervtem Augenrollen, zwischen „Herzlich willkommen“ und „bitte gehen Sie weiter“. Der Tourismus ist unser Sommermärchen – mit der Betonung auf Märchen. Denn die Idylle, die im Prospekt steht, die gibt es wirklich. Nur sieht man sie halt erst wieder, wenn die Busse abgerollt sind.

Stau? Das sind bei uns drei Autos hintereinander!

Patrick Schnieder – Verkehrsminister aus der Eifel

Deutschland hat einen neuen Verkehrsminister: Patrick Schnieder. Ein Mann aus der Eifel, genauer gesagt aus der Region um Gerolstein (da ich da gewohnt habe, kenne ich ihn natürlich) – einer Stadt mit sagenhaften einer Ampel im Umkreis von 25 Kilometern. In Prüm gibt es gar keine. zum Fahrprüfung machen, müssen Fahrschüler nach Gerolstein fahren. Wer hier vom „Verkehrschaos“ spricht, meint wahrscheinlich, dass der Nachbar seinen Traktor schräg vor der Bäckerei abgestellt hat.

Von der Dorfkreuzung auf die große Bühne

Jetzt also vom Eifel-Kreisel auf den Chefsessel des Verkehrsministeriums. Und schon beim ersten großen Interview zur Deutschen Bahn gestern konnte man zwei Dinge feststellen:

Bahnprobleme? In der Eifel?

Er findet den Zustand „indiskutabel“. (In Gerolstein ist man über zwei Jahre nicht mit dem Zug weggekommen – die Taxiunternehmer wurden reich, wegen Überschwemmungsschäden und dem Bahn-Zeitmanagement.)

Er spricht so langsam, dass die Bahn währenddessen locker eine Verspätung von weiteren 15 Minuten aufbauen konnte.

Weiß er, was er da sagte??? Über die Bahn, über das Psycho- Problem von Deutschland?

Seine Brille und Frisur verheißen wenigstens natürliche Kompetenz, auch wenn man ihm bei Interviews seinen Respekt vor der großen Show anmerkt. (Da sollte man aufpassen, denn Show ist leider in Deutschland mehr angesehen als Kompetenz – sogar in der Politik – lach.)

Nichts gegen den Mann – ich war nur wirklich unglaublich sprachlos: Verkehrsminister! Aber vielleicht ist dieser Widerspruch ja CDU-Kalkül und gewollt. Oder hatten sie keinen anderen? Wer ist denn eigentlich Tourismus- und Vergnügungsausschussminister???

In der Eifel fährt die Bahn ungefähr so oft wie ein Komet an der Erde vorbeifliegt. Wer hier den Zug verpasst, plant keinen Anschluss – er plant gleich einen anderen Lebensabschnitt. Das macht gelassen. Ob das allerdings ICE-Pendler in Frankfurt beruhigt, wenn Schnieder sagt: „Also bei uns kommt der Zug zweimal am Tag, und das reicht auch“ – fraglich.

Im Eifel Jargon: Sicher das!

Patrick Schnieder bringt Charme, Bodenhaftung, eine kompetente Brille und die stoische Ruhe der Eifel mit. Die Frage ist nur: Reicht das, wenn man plötzlich ein Land managen muss, in dem „Verkehrsinfarkt“ nicht bedeutet, dass der Bäcker mit seinem Lieferwagen im Halteverbot steht, oder fünf Autos hintereinander vorm Bäcker- Drive In (gibt’s tatsächlich mehrfach in Gerolstein)- warten?

Die ultimative Lösung!

Mein Ältester wird demnächst operiert und braucht ein Trostpflaster, meine beiden anderen Kinder haben bald Geburtstag. Deshalb möchte ich versuchen, einen alten gebrauchten Camper zu organisieren und die letzten Tage mit Renovieren, Putzen und Schrauben zu verbringen. Vielleicht können wir dann im Herbst schon losfahren.
Wer einen sehr günstigen zu verkaufen hat, darf sich gerne bei mir melden. 🙂

Ein Buch dazu habe ich schon am Anfang der Ferien herausgegeben- aber jetzt erst auf Amazon erhältlich.

Wer gerne im Camper kocht … et voila …

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Lieber Dieter…

Leider steht Dein Päckchen immer noch auf meinem Couchtisch… Aber ich sende es Dir, das Buch, sobald diese belgische Post endlich dann geöffnet hat, wenn ich komme. Lach. Bis ganz bald!

PS: Spätestens nächste Woche, wenn Sohnemann seinen OP- Termin hat., komme ich an der Post vorbei., denn gegenüber ist auch Cäcilia und ihr Süßigkeiten-Laden, also- wenn ich da hin muss, schicke ich es endlich los .

Sohnemann

… hat sich mit dem Fahrrad überschlagen, Schlüsselbeinbruch, Gehirnerschütterung. Schürfwunden überall.

Es fühlte sich schrecklich an, als die Nachbarn im Dorf ihn fanden und sagten:“Komm schnell- es ist was passiert!“

Das sind Sätze, die braucht man in Bullerbü nicht.

Keinen Urlaub

Man könnte denken- schön, die Familie mit drei Kindern fährt in Urlaub.

Ich war mit den Kindern noch nie im Urlaub. Ging nicht. Wie auch? Drei Kinder – erstmal würde ich ein Auto kaufen…

Zwei Kinder waren zelten, ohne mich.

Es hat geregnet.

Wir wünschen dem Vater , dass er wie jedes Jahr aus seinem Traumurlaub heil zurück kommt!

Bohhh bin ich gemein heute. Er hat mir mal Sozialneid vorgeworfen! Also für drei Kinder mit 360 Euro im Monat Unterhalt – hätte besser ich das Weite gesucht. Das ist ein Schnäppchen! Aber Mütter bleiben ja bekanntlich.