Kirmes

Das Fest ist vorbei… 4 Tage mit wenig Schlaf. Ich kann mit den Kindern jetzt sehr viele Schlager auswendig. Jedenfalls den Text nuscheln. Im Garten lagen diesmal keine Alkoholleichen und Scherben oder körperliche Erleichterungen sind diesmal auch nicht da. Gut überstanden, im Gegensatz zur Maifeier, die apokalyptische Ausmaße angenommen hatte. Ich hasse Techno und ich hasse es, wenn man bei geschlossenen Fenstern immer noch die Gläser im Schrank wackeln sieht…mit 40 Minuten Unterbrechung, tatsächlich 32 Stunden lang ! Ich bin kein Freund der Polizei und verpetze auch nicht gerne, aber nächstes Jahr bin ich nicht mehr nachsichtig, was meinen Schlaf und diesen Psychoterror angeht. Denn mehr war es im.allgrmeinen Bierbesäufnis nicht. Mai- Saufen !

In ein paar Tagen ist wieder Weihnachtsmarkt Vorglühen, dann Weihnachten, Sylvester und gleich wieder Fastnacht. Wie schon gesagt, die Leute hier sind dem Alkohol sehr verbunden und es gibt immer einen Grund zu trinken. Gut, Ärzte, Scheidungsanwälte und Psychiatrien brauchen schließlich Klientel, wenn es keine andere Art von Freizeitbeschäftigung gibt. Was soll man da sagen. Ich kenne diese Leute hier nicht und ich lege keinen Wert darauf, sie zu kennen. Es ist nicht meine Welt. Feuern hört irgendwann auf, wenn man drei Kinder hat.

Ein Theater wäre toll hier oder eine Ausstellung, denn außer Westwall und Kriegsmuseen gibt’s es hier fast nichts.

Ich hab mehr Panzer und Uniformen in den letzten 5 Jahren gesehen, als es mir jemals lieb wäre. Ich fahre bis Mannheim um einen Renoir oder VanGogh zu sehen. Bier im Biergarten zu genießen und in Blumengärten spazieren zu gehen.

Die Landschaft ist zwar wunderschön hier, aber Blumen gibt es kaum. Es könnte ja Arbeit verursachen.

Blasmusik höre ich auch nicht gerne und klassische Musik mag hier scheinbar kein Mensch.

Gestern war dann tatsächlich Kirchweih mit dem Pfarrer und seinen Messdienern… irgendwie war das etwas, was mich wirklich berührt hat, dass ein Stück Kindheitserinnerung immernoch existiert.

Ich vermisse die Pfarrfeste mit den gebastelten Teelichthaltern der Jungendgruppen, Bücherverkauf von alten Büchern der Kirchenbibliothek. Marmeladen der Landfrauen und Hindernisparkur im alten Schulhof.

Waffeln mit Kirschen und den selbst gebackenen Kuchen meiner Mutter.