Mein Teekessel

Nach achtzig langen Jahren, in denen der kleine Wasserkessel treu im Dienst gestanden hatte, endete  seine ganz eigene Odyssee. Omas Haushalt wurde nach und nach moderner, und so fand sich der Kessel irgendwann auf einem Elektroherd wieder, dann auf einem Ceranfeld, schließlich auf einem Induktionsherd. Der Kessel, einst für die Flammen eines Gasherds gemacht, sehnte sich heimlich nach dem sanften Knistern und dem unmittelbaren Feuer, das ihn so wohlig erwärmte und ihn zum Leben erweckte.

 

Es war eine lange Reise voller Veränderungen und Anpassungen. Der Kessel musste lernen, sich an die glatten, stillen Kochfelder zu gewöhnen. Keine Flammen, die ihn direkt umspielten, kein Zischen, wenn ein Tropfen Wasser auf die Flamme fiel – alles war steril und kontrolliert. Doch der Kessel tat sein Bestes, immer mit dem Wissen, dass er für seine Familie weiterhin der treue Begleiter bleiben wollte.

 

Er war Dekoration, Spielzeug für die Kinder und Blumenvase. Bis er schließlich wieder in einer Umzugskiste landete.

 

Und dann, eines Tages, nach Jahrzehnten der Veränderungen , wurde der Kessel plötzlich wieder von mir  auf einen alten, vertrauten Gasherd gestellt. Ich habe ihn zwischen meinen Sachen gefunden und beschlossen, dass der Charme und das Handwerk vergangener Tage wieder geschätzt werden sollten, und so kam der Kessel in die Hände von mir,  Omas Enkelin, die in ein gemütliches Häuschen mit einem Gasherd gezogen war. Ich erinnerte sich an die Geschichten von Oma und ihrem Teekessel und wollte diesen Schatz der Familie bewahren.

 

Der Moment, in dem das Gas zischend entzündet wurde und die blaue Flamme ihn zum ersten Mal nach so langer Zeit umspielte, war für den Kessel wie eine Rückkehr nach Hause. Ein Gefühl von Nostalgie und Glück durchströmte ihn, als er spürte, wie die Flammen ihn sofort und direkt erhitzten, wie in den alten Tagen. Die Hitze war lebendig, sie tanzte und spielte, und der Kessel summte leise vor Freude. Es war, als würde seine Seele nach all den Jahren wieder aufwachen.

Ich konnte spüren, wie besonders dieser Moment war und wusste, dass er  nicht einfach nur Wasser für Tee kochte – der Kessel war Teil einer Tradition, einer Geschichte, die über Generationen hinweg bewahrt wurde. Der Kessel hatte seine Reise abgeschlossen, seine Odyssee, und war wieder dort angekommen, wo er einst begonnen hatte: auf einem Gasherd, in einem warmen Zuhause, bereit, neue Geschichten und Erinnerungen zu schaffen.

 

So blubberte und klapperte er mit einem zufriedenen, leisen Lächeln in sich hinein, während der heiße Dampf aufstieg, und wusste, dass er endlich wieder da war, wo er hingehörte.

 

Brasilianisch-belgischer Kuchen

Ich habe in einem belgischen Supermarkt einen brasilianischen Kuchen entdeckt. Das Rezept habe ich dann selbst zusammen gestellt. Er schmeckt… Leider zu gut…

Der Kuchen besteht aus einer luftigen, feuchten Schokoladenbasis mit einer cremigen Brigadeiro-Füllung und einem Überzug aus belgischer Schokolade.

Zutaten

Für den Kuchen:

• 200 g Mehl

• 200 g Zucker

• 100 g Kakaopulver

• 2 TL Backpulver

• 1 TL Natron

• 1 Prise Salz

• 240 ml Buttermilch (oder 240 ml Milch + 1 EL Essig)

• 120 ml Pflanzenöl

• 2 Eier

• 240 ml heißes Wasser

Für die Brigadeiro-Creme:

• 1 Dose gesüßte Kondensmilch

• 2 EL ungesüßtes Kakaopulver

• 1 EL Butter

Für die Glasur:

• 200 g belgische Zartbitterschokolade

• 100 ml Sahne

Zubereitung

Kuchen:

1. Ofen vorheizen auf 180 °C und eine runde Kuchenform einfetten und mit Mehl bestäuben.

2. Trockene Zutaten (Mehl, Zucker, Kakaopulver, Backpulver, Natron und Salz) in einer großen Schüssel vermischen.

3. Nasse Zutaten (Buttermilch, Öl, Eier) zu den trockenen Zutaten hinzufügen und gut vermischen.

4. Heißes Wasser langsam einrühren, bis der Teig glatt ist.

5. Backen für 30-35 Minuten oder bis ein Zahnstocher sauber herauskommt. Abkühlen lassen.

Brigadeiro-Creme:

1. Kondensmilch, Kakaopulver und Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze erwärmen.

2. Ständig rühren, bis die Masse dick wird (ca. 10-15 Minuten). Die Creme sollte eine zähflüssige Konsistenz haben.

3. Abkühlen lassen.

Glasur:

1. Sahne erhitzen und die gehackte belgische Schokolade darin schmelzen lassen, bis eine glatte Masse entsteht.

Zusammenbau:

1. Kuchen horizontal halbieren und die Brigadeiro-Creme auf die untere Hälfte streichen.

2. Obere Kuchenhälfte darauflegen und leicht andrücken.

3. Mit Schokoladenglasur überziehen und nach Belieben dekorieren.

Tipp: Mit Schokoladenraspeln oder frischen Beeren garnieren.