Es gibt Momente, in denen die Technik versagt. Und andere, in denen sie etwas festhält, das längst vorbei ist.
Vor ein paar Tagen habe ich meinen Hund verloren. Es war ein schwerer Abschied, einer, den ich kommen sah und trotzdem nicht fassen konnte. Wir waren gemeinsam beim Tierarzt – der letzte Weg, wie man so sagt. Ich hatte ihn bei mir, in meiner Tasche den AirTag, den er sonst immer am Halsband trug. Nur zur Sicherheit. Man weiß ja nie.
Ich war dabei, der AirTag auch. Das Datum, die Uhrzeit, der Ort: alles exakt gespeichert. Ein letztes Lebenszeichen. Danach: nichts mehr.
Seitdem zeigt das Gerät keine neue Position mehr an. Es ist nicht offline, nicht leer, nicht defekt. Es liegt in meiner Tasche, verbunden, aktiv. Ich habe es getestet. Und doch bleibt die Anzeige stehen – eingefroren auf jenem Moment, an dem mein Hund ging. Als hätte das kleine Gerät beschlossen, dass dies der letzte gültige Ort war. Der letzte Punkt auf der Karte, den es markieren will.
Ich habe alles probiert. Neustart. Neu gekoppelt. App gelöscht, neu installiert. Andere Geräte ausprobiert. Der AirTag funktioniert – und gleichzeitig tut er es nicht. Es ist, als würde er sich weigern, weiterzugehen.
Vielleicht ist es Zufall. Ein technischer Fehler. Ein Bug, der sich ausgerechnet in diesen Moment eingeschlichen hat. Vielleicht auch nicht.
Ich habe lange überlegt, ob ich das aufschreiben soll. Es ist nur ein Gerät. Aber es fühlt sich an wie ein Zeichen. Als hätte etwas beschlossen: Bis hierhin. Weiter musst du allein.
Technik speichert Daten. Aber manchmal, ganz selten, speichert sie auch eine Geschichte. Und manchmal, da bleibt sie genau da stehen, wo etwas Wesentliches aufgehört hat.
Ein kleiner weißer Punkt auf der Karte. Ich sehe ihn an. Und weiß: Ich kann weitergehen. Aber der AirTag nicht.

Es tut mir so leid für dich … Ich weiß wie das ist ..wir mussten unseren geliebten Labrador auch vor einiger Zeit einschläfern … Obwohl wir einen neuen treuen Freund haben … Tut es immer noch weh😔
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Danke Dir
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