KI, Marge & Manuskript – warum ich umdenke

KI, Marge & Manuskript – warum ich umdenke

Blogbeitrag:

Es gibt Entscheidungen, die trifft man nicht aus Euphorie, sondern aus Notwendigkeit. In meinem Fall war es die Erkenntnis, dass sich das klassische Veröffentlichen auf Amazon zunehmend ins Absurde verschiebt. Die Marge? So gering, dass selbst passionierte Selbstverleger irgendwann anfangen zu rechnen. Und neu bewerten.

Ich schreibe meine Bücher selbst. Immer. Wort für Wort, Szene für Szene. Keine KI schreibt bei mir mit – weil Stil, Ton, Rhythmus und Haltung nicht delegierbar sind. Was sich allerdings verändert hat: das, was nach dem Schreiben kommt.

Amazon: Viel Sichtbarkeit, wenig Lohn

Lange war Amazon ein Ort der Möglichkeiten. Heute gleicht es mehr einem virtuellen Ramschtisch, auf dem täglich Tausende KI-generierte Inhalte landen. Dass sich darunter auch noch handgemachte Bücher behaupten sollen, grenzt an Optimismus. Die Tantiemen sinken, die Konkurrenz wird gesichtslos, und der Algorithmus belohnt Masse, nicht Klasse. Für Autor:innen, die Qualität bieten, bleibt da oft nur noch Idealismus.

Layout und Lektorat? Neu gedacht.

Früher ging das Manuskript nach dem Schreiben zu einer Lektorin, dann in den Satz. Heute arbeite ich mit Affinity Publisher – nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus ökonomischer Vernunft. Für die Korrektur nutze ich ergänzend ein KI-gestütztes Programm, das zuverlässig Kommas zählt, Dopplungen erkennt und Stilbrüche andeutet. Keine Kreativberatung, keine Sprachmagie – aber solide Textarbeit. Und: bezahlbar.

Technik ja – aber bitte im richtigen Moment

Ich bin nicht gegen Technologie. Aber ich entscheide, wann und wo sie zum Einsatz kommt. Meine Geschichten brauchen keine Hilfe beim Erzählen. Was sie brauchen, ist ein Weg zu Leser, der nicht am Konto scheitert. Deshalb denke ich neu. Und handle konsequent.

Vielleicht ist das die eigentliche Herausforderung in der Autorenbranche: nicht zu kapitulieren – sondern klug zu reagieren und vielleicht aufhören zu dürfen, draufzulegen!