Geizige Väter? Wie geil…

Es gibt Männer – nennen wir sie einmal beim Namen: miese Männer – die glauben ernsthaft, Unterhalt sei ein Almosen. Ein Gefallen. Eine Art freiwillige Leistung, die man nach Lust und Laune kürzen kann. Schließlich „kostet das Kind ja nicht so viel“ – das hört man immer wieder. Wohlgemerkt: von Vätern, die in einem Land leben, in dem sogar ein Gericht schwarz auf weiß berechnet, was ein Kind zum Leben braucht. Doch manche „Männer“ zahlen weniger. Absichtlich. Und denken, die Kinder merken das nicht.

Noch absurder: Diese Herren sind dann verwundert, dass ihre Kinder sich nicht für sie interessieren.

Liebe Leser, stellen Sie sich das vor: Sie laden jemanden zum Essen ein, servieren ihm eine halbe Scheibe Brot, erklären ihm, das müsse reichen – und erwarten dann Dankbarkeit und regelmäßige Besuche. Willkommen in der Gedankenwelt des Unterhalts-Drückers.

Natürlich hört man dann gern Sätze wie:

„Ich kann mir das nicht leisten!“

Oder:

„Die Mutter gibt das doch sowieso für sich aus!“

Beides sind Schutzbehauptungen. Selbst wenn sie finanziell besser dastehen als die Mutter, kürzen sie, tricksen, rechnen sich arm, weil sie es nicht einsehen – und weil das Kind nicht greifbar leidet. Emotionale Entfremdung kommt schleichend. Bequemerweise schieben sie die Schuld dann gleich der Mutter zu: Die hätte das Kind „aufgehetzt“. Nein, der Kontostand spricht für sich.

Dabei wollen Kinder keine Zahlungen. Sie wollen gesehen werden. Sie wollen echte, liebevolle Präsenz. Dass der Unterhalt korrekt gezahlt wird, versteht sich rechtlich und menschlich von selbst. Es ist das Minimum an Verantwortung – nicht das Maximum.

Und nein: Unterhalt zu zahlen bedeutet nicht, dass das Kind einem ewige Dankbarkeit schuldet. Das Kind schuldet gar nichts. Es existiert nicht als moralische Schuldnerinstanz seines Vaters. Es lebt einfach – und zwar oft unter Bedingungen, die dieser Vater aktiv schlechter macht.

Der größte Trugschluss dieser Männer:

Sie glauben, Liebe sei käuflich – und durch weniger Geld würden sie weniger verlieren. In Wahrheit verlieren sie gerade dadurch alles.

Ein Kind ist kein Businessmodell. Und auch kein Sparschwein. Wer das Leben geschaffen hat, schuldet Respekt – und das schließt auch finanziellen Respekt mit ein. Wer ernsthaft denkt, dass seine Kinder ihn trotz Geiz und emotionaler Abwesenheit eines Tages „besonders gern“ besuchen, der darf weiter träumen. Aber bitte auf eigene Kosten.

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