Bosettis Woche

„Bosettis Woche“ #97 (24.10.2025) mit Christian Schulte-Loh

Diese Folge ist die akustische Entsprechung von lauwarmem Tee: 54 Minuten „Metadiskurs über den Diskurs“, garniert mit Rubrikenradio („Sätze für die Ewigkeit“, „Unterm Radar“, „Letzte Frage“) – alles hübsch durchmoderiert, aber ohne Biss, ohne Klarheit, ohne den Moment, in dem Satire von der Seitenlinie aufs Spielfeld wechselt. Titel und Line-up versprechen Punch, geliefert wird freundliches Rumgeeier. 

Das Herzstück – Merz’ „Stadtbild“-Nummer, während er in der Erzählung der Folge bereits Kanzler ist – wird nicht seziert, sondern gestreichelt: Man zitiert, schmunzelt, relativiert. Schulte-Lohs „Es ist doch immer Wahlkampf“-Mantra ist derartig banal, dass es als Pointe nicht taugt und als Analyse nicht reicht. So rutscht die Unterhaltung in eine Wohlfühl-Ambivalenz, die genau jene Betroffenheits-Luftnummer reproduziert, die sie eigentlich veralbern will. Ergebnis: Viele Worte, null Risiko. 

Das Tempo? Zäh. Die Dramaturgie? Rubrikenabhaken statt Haltung. Wo Satire Kanten bräuchte, gibt’s Einverständnislächeln. Wo Journalismus Fakten nachlegen müsste, gibt’s Format-Jingles. Und das Finale – die obligatorische „Letzte Frage“ – wirkt wie Füllstoff nach einer Stunde Smalltalk über Große Themen. So geht Öffentlichkeit in die Knie: Wir reden uns erschöpft und nennen das dann „Auseinandernehmen der Woche“. 

Kurz: Nett, glatt, gefällig. Aber Satire, die niemandem wehtut, hilft genau jenen, die sie kritisieren will. Wenn Deutschland untergeht, dann nicht wegen einer Pointe zu viel – sondern wegen dieser artigen, zahnlosen Diskurs-Massage. Was ein Schwachsinn!

Eine verlorene Stunde die mir den Typ und Bosetti noch unsympathischer machen. Sorry !

Kaffeehausflair

In St. Vith gibt es dieses eine Café, das in meinen Büchern immer wieder zum Schauplatz wird – nicht, weil es laut wäre, sondern weil es so still erzählt. In echt hat es den Charme eines Wiener Kaffeehauses: Holz, Spiegel, leises Besteckklirren. Morgens riecht es nach frisch gemahlenem Kaffee; man hört, das Frühstück sei großartig, und die Kuchentheke sieht genau so gefährlich aus, wie sie klingt.

Ich sitze nachmittags oft dort mit Notizbuch, schaue auf die Tür, lasse Figuren kommen und gehen. Manchmal landet ein Satz direkt auf dem Papier, manchmal nur ein Blick. Wer mich sucht: meistens irgendwo zwischen Cappuccino und Apfelkuchen – und einer Szene, die hier ihren Anfang nimmt.

Pudding mit der Gabel

Ich lebe ja nicht mehr in Deutschland. Vielleicht sehe ich’s deshalb klarer: Wenn sich dort inzwischen Hunderte Menschen treffen, um Pudding mit einer Gabel zu essen, dann läuft irgendwas schief – oder zu rund.

Kein Witz. In Parks, auf Plätzen, überall sitzen junge Leute mit Gabeln und Puddingbechern, ernsthaft und kollektiv. Angeblich als Zeichen von Gemeinschaft. Ich nenne es: Freizeit ohne Konzept.

Haben die Deutschen kein gutes Fernsehprogramm mehr? Keine Discos? Kein Bedürfnis, einfach mal wieder zu tanzen statt zu stochern?

Vielleicht ist es auch nur der Versuch, etwas Sinnloses zu tun, das wenigstens echt ist. Ein bisschen Widerstand gegen Streaming, Selfies und Überforderung.

Ja, ich weiß, dass das ein sozial-binäres, ideologisches, nicht-pauschalisierendes, tiefgründiges Konzept ist – aber hallo: Sind die nicht irgendwie drüber?

Kostenlos

Mein Buch „Der Abgleich“ gibts jetzt kostenlos bei Amazon Kindle .

Leider verdient man als Autor nicht daran, aber um sich bekannt zu machen ist es eine ganz gute Sache. Vielleicht, und da hoffe ich auf ein intelligentes Leseverhalten bekomme ich seitenweise Bätter- Tantiemen. Das sind dann 1,2 Euro pro Buch, die netto übrig bleiben.

Über eine Rezension würde ich mich deshalb im so mehr freuen … Danke

Mein Pfotenclown

Ich habe im Sommer einen Welpen gekauft. Mit Stammbaum von der Jagdelite Europas, feierlicher Übergabe und dem Blick, der sagt: „Ich gehöre auf Titelseiten und in dein Bett.“ Rasse: Deutsch Kurzhaar. Ein Jagdhund, offiziell in der Erziehung – was bedeutet, dass er draußen bereits aussieht wie die Disziplin selbst (Nase im Wind, Rücken gerade, Schritt federnd)… und drinnen wie ein sehr höflicher Wirbelsturm auf Pfoten.

Ja, wir haben ihn anfangs mit ins Bett genommen. „Nur für die erste Nacht“, sagten wir – bekanntestes letztes Wort der Hundehaltung. Ergebnis: Er schläft ohne mich nicht, ich schlafe ohne Hundebauch im Rücken nicht, und wenn er schlecht träumt, parkt seine kühle Suchnase irgendwo zwischen Ohr, Schulterblatt und Gewissen. Man soll das ja nicht, schon klar. Aber wer macht das nicht?

Die gute Nachricht: Jagdhund in Ausbildung heißt auch Hausfrieden durch Hirnarbeit. Sitz, Platz, Hier – alles mit der Eleganz eines Naturtalents, das seine Prüfung bereits im Schlaf besteht (in meinem). Apport? Kann er, bevorzugt Dinge, die nicht als Apportel gedacht waren: Socken, Löffel, meinen Ruf als „konsequente“ Hundehalterin. Fährtensuche? Durch den Flur, über den Teppich, direkt zur Keksdose. Und wenn ich „Nein“ sage, legt er den Kopf schief, als wolle er die Sinnhaftigkeit des Wortes grundsätzlich verhandeln.

Draußen ist er die Postkarte des deutschen Jagdhundwesens: Nase tief, Rute Waage, Schritt wie gemalt. Drinnen üben wir Zivilisation: Pfoten abtrocknen, Tür nicht sprengen, der Katze maximal intellektuelle Aufmerksamkeit schenken. Man kann ihm förmlich beim Denken zusehen. Das macht das Leben im Haus – Gott sei Dank – erstaunlich gut erträglich. Er will arbeiten, und wenn er gearbeitet hat, will er kuscheln. Reihenfolge variabel.

Abends dann unser Ritual: „Körbchen oder Bett?“ Er trabt zum Körbchen, betrachtet es, als würde dort eine Steuerprüfung warten, und schiebt im Rückwärtsgang schon den Kinnhaken auf die Matratze. Ich halte eine pädagogische Rede von exakt zwei Sätzen, dann legt er diese berühmte Pfote auf meinen Arm – die Pfote, mit der man Verträge schließt. Vertragstext: „Ich beschütze dein Herz, du beschützt meinen Schlaf.“ Unterschrift: Pfote.

Und ja: Man soll das nicht. Aber dieser Hund ist fünf Monate alt, groß wie ein Zwergpferd, hat einen Stammbaum, der sich lesen lässt wie ein Familienroman – und ein Gemüt, das nachts Sicherheit sucht. Er lernt jeden Tag jagdliche Höflichkeit, und ich lerne, dass Liebe manchmal nach nasser Schnauze riecht. Wenn ich morgens mit starrem Nacken, krümeligen Augen und diesem seligen Geräusch neben mir aufwache – diesem tiefen Huuuuff –, denke ich: Es gibt schlechtere pädagogische Fehltritte, als einem Jagdhund beizubringen, dass die Welt in Ordnung ist. Genau hier. Neben mir. Mit Nase irgendwo. Und Herz sehr, sehr voll.

Mein neues Buch, „Der Abgleich“

Der Abgleich – wenn ein Dorf zu still ist

Es gibt Orte, die so ruhig sind, dass man meint, sie wären friedlich.
Und dann merkt man: Sie sind einfach nur still, weil niemand mehr redet.

Der Abgleich spielt in so einem Ort. Irgendwo zwischen Eifel und Ardennen, dort, wo Belgien und Deutschland sich gegenseitig zublinzeln und man nie so genau weiß, auf welcher Seite man steht. Es ist ein Roman über Bürokratie, Macht und dieses Schweigen, das sich in Akten genauso festsetzt wie in Gesichtern.

Die Hauptfigur, Delia Eduit, kommt eigentlich nur, um Zahlen zu prüfen. Eine EU-Baustelle, ein Förderprojekt, alles Routine. Doch was sie findet, ist mehr als ein Rechenfehler. Es sind kleine Verschiebungen in Dokumenten, eine Unterschrift zu viel, ein Satz, der zu glatt klingt. Und plötzlich merkt man, dass hier niemand zufällig schweigt.

Der Abgleich ist kein Krimi im klassischen Sinn. Es gibt kein Blut, keine Verfolgungsjagd, keine Auflösung, die alles erklärt. Stattdessen gibt es das, was wirklich bleibt: Zweifel. Und diesen stillen Moment, in dem man spürt, dass etwas nicht stimmt – aber niemand es ausspricht.

Ich wollte ein Buch schreiben, das man nicht „durchliest“, sondern nachhallen lässt.
Eines, das sich wie Nebel anfühlt: man sieht nicht weit, aber man spürt, dass da etwas ist.

Vielleicht ist Der Abgleich deshalb auch ein Roman über uns selbst. Über die kleinen Kompromisse, die man schließt, um dazuzugehören. Über das Wegsehen, wenn’s bequemer ist. Und über die Frage, was Wahrheit eigentlich noch wert ist, wenn sie niemand hören will.

Und ja – es spielt in einem Dorf, das man sofort wiedererkennt, auch wenn es das offiziell gar nicht gibt.

Der Abgleich
Ein stiller, intensiver Grenzlandroman von Elise d’Our.
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Die Tränen des Kaisers

Am Wochenende, während halb Paris noch Croissants kaute, verschwand im Louvre ein Stück Geschichte – und zwar nicht irgendeins. Die Juwelen Napoleons, jene funkelnden Relikte aus einer Zeit, in der Macht noch mit Edelsteinen besetzt war, wurden geraubt. Einfach so. Mit einer Dreistigkeit, die selbst Arsène Lupin erröten ließe. Die Täter kamen angeblich in Warnwesten, als gehörten sie zur Baustelle, und gingen so selbstverständlich hinein, dass man sich fragt, ob höfliches Grüßen beim Betreten des Museums dazugehört hat. Vier Minuten später waren sie wieder weg – samt Diademen, Broschen und Ketten, die einst auf den Hälsen von Kaisergattinnen geglänzt hatten.

Es klingt fast komisch, wie eine Pariser Variante von „Mission Impossible“, nur ohne Musik und mit mehr Stil. Man stellt sich vor, wie irgendwo ein Roller tuckert, während der Louvre noch nicht begriffen hat, was gerade geschehen ist. Ein Raubzug im Takt der Rushhour – mit der Eleganz eines Gentleman-Diebs und der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so weh täte.

Denn diese Stücke waren mehr als Schmuck. Sie waren Erinnerung, Geschichte, Symbol – winzige Scherben eines großen Traums von Glanz und Macht. Jetzt sind sie vermutlich in Einzelteile zerlegt, aufgeteilt, vielleicht schon eingeschmolzen. Und irgendwo, in einer stillen Werkstatt oder einem anonymen Keller, funkelt noch ein Smaragd und erinnert sich daran, dass er einmal die Sonne über Paris gesehen hat.

Doch je mehr Details ans Licht kommen, desto klarer wird, dass dieser Coup keine elegante Filmnummer war, sondern eine kleine kulturelle Katastrophe. Experten befürchten, dass die Täter den Schmuck nicht wegen seiner Schönheit, sondern wegen seines reinen Materialwerts mitgenommen haben. Gold, Platin, Diamanten – alles, was man einschmelzen, zerlegen, verstecken kann. Für die Geschichte aber bedeutet das Vernichtung. Was über Jahrhunderte erhalten blieb, droht in wenigen Tagen zu Staub zu werden. Kein Museum, kein Sammler, kein Staat kann das wiederherstellen.

Der Louvre ist unter Schock, Restauratoren sprechen von einem irreparablen Verlust. Der Wert der Juwelen – offiziell nicht bezifferbar – geht in die Millionen, doch der eigentliche Schaden ist nicht versicherbar. Man kann den Glanz einer Epoche nicht rekonstruieren, wenn die Steine, die ihn trugen, zu Schmelzperlen im Untergrund geworden sind. Frankreich trauert, Paris ist stiller als sonst, und irgendwo zwischen Seine und Montmartre liegt dieser seltsame Nachhall: der Gedanke, dass Schönheit vergänglich ist, vor allem, wenn sie in den falschen Händen landet.

Und so bleibt am Ende nicht das Gefühl eines raffinierten Coups, sondern ein leises Entsetzen. Der Traum von einem charmanten Lupin, der mit einem Augenzwinkern verschwindet, hat Risse bekommen. Die Realität ist roher, lauter, schmutziger. Kein Abenteuer, kein Witz – sondern ein Verlust, der weh tut wie ein Riss im Glas der eigenen Geschichte.

Nachtrag:

Es gibt kein perfektes Verbrechen. Schon gar nicht, wenn Gold im Spiel ist. Denn jedes Stück, jeder Ring, jede Brosche trägt einen einzigartigen chemischen Fingerabdruck – eine Art DNA aus winzigen Spurenelementen, die verrät, woher das Metall stammt und wie es verarbeitet wurde. Selbst wenn die gestohlenen Juwelen Napoleons längst eingeschmolzen sind, bleibt dieser Abdruck erhalten. Experten können die Herkunft von Gold bis zu seiner Mine zurückverfolgen, und genau das wird jetzt geschehen. Glaubt mir, ich kenne mich damit aus.

Das bedeutet: Auch wenn die Steine getrennt, die Fassungen zerstört und die Formen verloren sind, trägt das Material noch immer seine Geschichte in sich. Es ist, als würde die Zeit selbst Beweise liefern – stumm, aber eindeutig. Und wer glaubt, ein paar Gramm Gold ließen sich spurlos in den Schwarzmarkt schleusen, täuscht sich.

Hinzu kommt der emotionale Wert dieser Stücke. Sie waren keine beliebigen Schmuckstücke, sondern Symbole einer Epoche, getragen von Kaisern und Königinnen. Ihr Verlust ist nicht nur ein materieller, sondern ein kultureller Schock. In Frankreich spricht man inzwischen offen von einem „Angriff auf das nationale Erbe“. Wenn die Täter gefasst werden – und die Chancen stehen nicht schlecht –, wird der Prozess ein Exempel sein. Der Wert des Goldes mag in Zahlen messbar sein, aber die Schwere der Tat liegt in dem, was zerstört wurde: Erinnerung, Identität, Geschichte. Und dafür wird kein Gericht mild urteilen.

Die Printausgabe der Taz verschwindet

Die Nachricht kam leise, fast beiläufig:

Die taz stellt ihre werktägliche Printausgabe ein.

Ab Mitte Oktober (17.10) gibt es die Zeitung nur noch digital – auf Papier erscheint künftig nur noch die Wochenendausgabe.

Kein Aufschrei, kein Donnerwetter. Nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste von Dingen, die verschwinden, weil sie angeblich niemand mehr braucht.

Aber ist das wirklich so einfach?

Wer liest eigentlich noch Zeitung?

Man könnte sagen: niemand. Zumindest, wenn man den Statistiken glaubt. Immer mehr Menschen informieren sich online – auf dem Handy, in Apps, beim Scrollen zwischen zwei Terminen.

Papier wirkt da plötzlich alt, schwerfällig, fast wie ein Relikt.

Und doch kenne ich sie: die Leute, die morgens ihre Zeitung aus dem Briefkasten holen, den Kaffeelöffel in der Tasse kreisen lassen und beim Rascheln der Seiten einmal tief durchatmen. Für viele ist das nicht Nostalgie, sondern ein Stück Struktur, ein Ritual, das dem Tag Halt gibt.

Gerade auf dem Land, wo der Bus selten kommt und das WLAN manchmal nur so tut, als wäre es da, bleibt Papier etwas Verlässliches. Und ältere Menschen, die keine Lust mehr haben, sich durch digitale Abo-Modelle und Cookie-Banner zu klicken, lesen weiter – wenn man sie lässt.

Die taz geht – und mit ihr ein Stück Alltag

Natürlich kann man verstehen, warum sich die taz zu diesem Schritt entschlossen hat.

Druck ist teuer, Papier noch teurer. Und wenn immer weniger Leute das Produkt kaufen, das man Tag für Tag druckt, rechnet es sich irgendwann nicht mehr.

Die Zeitung will das Geld lieber in Journalismus stecken als in Druckmaschinen – und das ist durchaus nachvollziehbar.

Aber es bleibt ein schaler Beigeschmack. Denn jede Printausgabe, die verschwindet, ist auch ein Stück Zugang, das verschwindet: für Menschen ohne Internet, ohne Smartphone, ohne stabile Verbindung zur digitalen Welt.

Könnte man Print nicht einfach anders denken?

Ich frage mich das schon länger:

Muss es denn immer ganz oder gar nicht heißen?

Könnte man nicht versuchen, Zeitung wieder näher an die Menschen zu bringen – kleiner, regionaler, greifbarer?

Zum Beispiel durch lokale Beilagen: eine wöchentliche Seite mit Geschichten aus der Region, aus Dörfern, die sonst niemand mehr erwähnt. Oder kleine Wochenblätter, die man beim Bäcker mitnimmt – handlich, übersichtlich, persönlich.

Ein Blatt, das nicht vorgibt, die Welt zu erklären, sondern die Nachbarschaft.

Man könnte auch mit Gemeinden, Bibliotheken oder Cafés kooperieren: dort, wo Menschen sich ohnehin begegnen, wo man noch Zeit hat, zu lesen.

Papier muss ja nicht jeden Tag kommen. Manchmal reicht einmal die Woche – dafür mit Inhalt, der hängenbleibt.

Zwischen Ideal und Realität

Klar, das klingt romantisch. Und teuer.

Lokale Redaktionen kosten Geld, und die Druckmaschinen laufen nicht aus Idealismus.

Aber vielleicht muss es auch gar nicht perfekt sein. Vielleicht reicht es, ein paar gedruckte Stimmen am Leben zu halten – als Gegenpol zum ewigen Scrollen.

Denn wenn alles nur noch digital ist, wird Information flüchtig.

Man scrollt, nickt, vergisst.

Papier zwingt dazu, kurz stehenzubleiben.

Fazit: Was bleibt

Die Entscheidung der taz ist ein Signal – aber kein Ende der Geschichte.

Vielleicht ist sie der Anstoß, über neue Wege nachzudenken.

Über regionale Geschichten, über andere Formate, über Zugänglichkeit jenseits des Netzes.

Denn es gibt sie noch, die Menschen, die Zeitung nicht nur lesen, sondern spüren wollen.

Und vielleicht braucht es genau sie, um Journalismus wieder auf den Boden zurückzuholen.

Müde

Nach Nächten vor dem PC, frühem Aufstehen für die Kinder – nein, Belgien hat keine Ferien – schlafe ich, wenn sie weg sind. Ich denke, das dauert noch bis zum Ende der Woche, bis ich irgendwie wieder meinen Rhythmus habe.

Das Dorf geht in den Winterschlaf. Es ist gemäht, der Kirmesbaum ist weg, und ein Teil steht bei mir im Wohnzimmer. Erst ist er zerbrochen, und dann haben sie ihn in Teilen an die Leute gegeben. Einen kleinen Hocker oder Blumenständer habe ich jetzt – als Erinnerung an wilde Nächte im Sommer.

Die Urlauber sind auch weg, der Campingplatz ist leer. Die Geranien sind auch weg – sie hatten zu nasse Töpfe diesen Sommer. Die Kaffeebohnen sind leer, und ich glaube, ich sollte keine morbiden Krimis mehr schreiben – eher was Lustiges? Oder was vollkommen anderes? Was denkt ihr?

Herbst in den Knochen

Es ist nicht die Kälte, die zuerst kommt. Es ist das langsame Dämmern im Körper, dieses Wissen, dass der Sommer endgültig aufgibt. Die Gelenke spüren es vor den Bäumen, die Haut weiß es vor dem Himmel. Man steht morgens am Fenster und merkt, dass das Licht kürzer atmet.

Der Herbst kriecht nicht, er bleibt einfach da. In den Knien, im Nacken, zwischen den Gedanken. Er riecht nach Eisen und Erde, nach nassem Holz und Erinnerung. Die Luft hat plötzlich Gewicht, und jede Bewegung klingt, als käme sie aus weiter Ferne.

Es ist die Zeit, in der man weniger redet und mehr hört. Wie das Laub unter den Schuhen bricht, wie der Wind an den Rändern der Tage kratzt. Alles wird klarer, ehrlicher, kälter.

Herbst in den Knochen – kein Gefühl. Es ist ein Zustand. Ein leiser Hinweis, dass auch wir Teil des Vergehens sind.

Ich habe es geschafft…

Weg von der reinen Amazon-Schiene: Verlag heißt das neue Zauberwort – und zwar einer ohne Vorauszahlungen oder versteckte Kosten. Ab Montag liegt mein neues Buch bei Thalia im Regal, parallel bleibt es – der Planung geschuldet – auch bei Amazon erhältlich. Der Verlagsdeal kam nachträglich und genau zur richtigen Zeit: für mehr Sichtbarkeit, mehr Buchhandel, mehr Leserinnen und Leser.

Ein Buch, aus der Region und so, als hätte ich es nebenan erlebt 🙂 Link zum Buch:

hier zu Thalia und liefern an Buchhandlung: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1077107487

oder

https://www.lesejury.de/elise-d-our/buecher/der-abgleich/9783565053148

Ich nun wieder…

Frau Mitohnesahne und das Chaos…

Mein Etsy-Shop wurde erst vor wenigen Tagen eröffnet und befindet sich noch im Aufbau. Erste Produkte – handgemalte Aquarelle und echte Schmuck- Steine, man soll ja nicht Heilsteine sagen – sind bereits eingestellt. Beim Start kam es zu typischen Anfängerfehlern, etwa falsch berechneten Versandkosten, fehlendem Verpackungsmaterial (in Ostbelgien gibt es scheinbar keine Papp-Umschläge :-))) und provisorischen Produktfotos. Trotz dieser Anlaufschwierigkeiten entsteht Schritt für Schritt ein authentischer Shop mit handgefertigten Einzelstücken. Zwischenzeitlich traten auch betrügerische Kontaktversuche auf, bei denen angebliche Käufer versuchten – (sie heißen immer Anja, Maria oder Anna.. lol), Kontodaten abzufragen. Diese wurden gemeldet und blockiert. Alle Zahlungen erfolgen ausschließlich über Etsy Payments oder PayPal.

Ein besonderes Stück im Sortiment ist der Nuumit – ein seltener, tiefschwarzer Stein aus Grönland, durchzogen von gold- und grünschimmernden Einschlüssen. Er ist über drei Milliarden Jahre alt und steht sinnbildlich für Erdung, Beständigkeit und innere Stärke. Anders als viele Schmucksteine wirkt er weder verspielt noch dekorativ, sondern ruhig, kraftvoll und charaktervoll. Ein Stein, der Männer wie Frauen gleichermaßen anspricht – nicht, weil er glänzt, sondern weil er Haltung zeigt.

Der Shop bleibt bewusst schlicht gehalten – mit Fokus auf Echtheit, Qualität und handwerklicher Sorgfalt.

Wer vorbeischaut, wird immer wieder Neues entdecken – ich aktualisiere den Shop regelmäßig und füge laufend neue Aquarelle und Steine hinzu, sobald sie fertig sind. Jeder Besuch lohnt sich also, denn kein Stück gleicht dem anderen.

https://ardennensteine.etsy.com/

Etsy- Sachen

Da ich keine Werbeeinnahmen habe, keine sonstigen Sponsoren für den Blog usw. kann man jetzt meine Instagram-Aquarelle kaufen. – Natürlich versteuert, falls wieder einer meint, mich irgendwie anzeigen zu müssen.

Der Shop ist noch nicht fertig, denn ich weiß noch nicht so genau wie das da funktioniert… und die Fotos noch nicht optimal, aber ich bin etwas in Schaffensnot- mein neuer Krimi usw. ihr versteht. Schaut rein , lacht etwas und denkt an mich 🙂 https://ardennensteine.etsy.com

Bernstein

Ich verkaufe hier meinen Elise- Stein den Bernstein. Er ist natürlich echt, gefunden, kein gegossenes Stück. Kein Plastik, keine Synthese. Aus dem Baltikum. Gekauft bei einem Edelsteinhändler in Idar-Oberstein. Die Adresse des Händlers wird gerne mitgesendet, als Zertifikat.

Er ist ziemlich groß, deswegen habe ich Schwierigkeiten ihm den passenden Anlass zu geben. Er benötigt eine mutige Frau, die gerne Statement-Steine trägt, oder der einen mutigen Herrn.

Ich hätte gerne 180 Euro dafür, denn so viel habe ich bezahlt und das ist er auch wert.

Er ist gebohrt, für eine dicke Öse oder Lederband, ca. 4mm stark.

Länge 5,0 cm. Breite 3,0 cm

Bei Interesse bitte um Nachricht.

Heilmittel

Die Suppe ist wirklich lecker … kommt immer an meine Erkältungshühnersuppe.

Ich koche sie auf Vorrat, friere sie ein, koche sie ein oder verwende sie als Basis für alles Mögliche – Bohnensuppe, Kartoffelsuppe, Saucen, Vol-au-vent …

Wir brauchen einen richtig großen Topf. Mehr als 5 Liter 😀

2 Zwiebeln, Bund Stangensellerie, 5 Karotten, 3 Knoblauchzehen, 1 halbe Bio-Zitrone geteilt, Stück Ingwer (Walnussgrösse) , 1 halbe Stange Lauch, 4 Hühnerbeine oder 1 Suppenhuhn , Liebstöckel frisch (ich habe das bei Beginn der Saison eingefroren), 2 Lorbeerbätter , 2 Nelken und ein Würzmittel (Salz und Pfeffer oder gekörnte Brühe).

Ergibt ca. 8-9 Liter Brühe …

Ah, die Zitrone nach 1 Stunde entfernen, sonst wird es sauer.

Das ganze 5 Stunden kochen …. Et voila !

Wer weniger Brühe braucht, sollte die Menge halbieren oder vierteln .

Übrigens unbezahlte Werbung für unseren Heiko (das rollende Kaufhaus, dass hier jede Woche kommt und Lebensmittel bringt)

Krank

Ich falle aus wegen Grippe. Mein kleinstes Baby namens Hund hat das schon verstanden.

Aufstehen für die Kids um 5, Gassi gehen. Durchhalten bis 7.00, bis der Bus fährt. Dann nochmal schlafen. Um 12 aufstehen, Gassi und Futter. Mama arbeitet 2 Stunden dann fällt sie wieder halbtot ins Bett. Schnieft, macht sich einen Tee aus eigentlich (!!!) meinem Futter- Kräutern (!) und schnieft und niest weiter. Liege im Bett bis kurz vor 5. Ab hier bespassen die Kids mich . Dann kocht Mama und liegt wach auf der Couch schaut fern bis 20.00 Uhr. Ich liege auf ihr und schnarche. Nochmal mit den Kids Gassi, toben und laufen, um dann total tot ins zu Bett fallen und um Mamas Grippe weiter auszukurieren… was ein Stress!