Es ist nicht die Kälte, die zuerst kommt. Es ist das langsame Dämmern im Körper, dieses Wissen, dass der Sommer endgültig aufgibt. Die Gelenke spüren es vor den Bäumen, die Haut weiß es vor dem Himmel. Man steht morgens am Fenster und merkt, dass das Licht kürzer atmet.
Der Herbst kriecht nicht, er bleibt einfach da. In den Knien, im Nacken, zwischen den Gedanken. Er riecht nach Eisen und Erde, nach nassem Holz und Erinnerung. Die Luft hat plötzlich Gewicht, und jede Bewegung klingt, als käme sie aus weiter Ferne.
Es ist die Zeit, in der man weniger redet und mehr hört. Wie das Laub unter den Schuhen bricht, wie der Wind an den Rändern der Tage kratzt. Alles wird klarer, ehrlicher, kälter.
Herbst in den Knochen – kein Gefühl. Es ist ein Zustand. Ein leiser Hinweis, dass auch wir Teil des Vergehens sind.
Ja, da find ich den Herbst, wie ich ihn erlebe, wieder …
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