Fastnacht, oder Hochbettkotzen

Eigentlich ist es perfekt gewesen, bis gestern 20.00h. Die Kinder waren gerade im Bett, als der Älteste plötzlich weinend vor mir stand. Bauchweh! Man ist als Mutter ja bei diesem Wort immer skeptisch, deswegen denkt man automatisch an: Deutschdiktate, Mathetests oder Streit mit einem Klassenkameraden. … Fehlanzeige, denn der nächste Tag ist Weiberdonnerstag, also werden hier die Schule und Kita werden zur Partyzone. Ich kochte Tee, und sammelte instinktiv mal Eimer und Küchenrolle zusammen. Letztes Jahr hatten wir ein massives Magen- Darm Problem, damals ausgerechnet an Rosenmontag und dann durchgehend bis Ostern. 

Man denkt plötzlich an seine eigenen Karneval-Alkohol-Eskapaden und ist froh, dass sich die Kinder noch nicht in der Pupertät befinden. Das sind Aussichten… es wird erstmal nicht besser werden….
Um genau 23.Uhr ging es los. Das immer beliebte, bei allen Eltern mit mehreren Kindern bekannte Hochbett-Kotzen! Man darf sich das so vorstellen, wie das dibolische Kirschkernkotzen in „Die Hexen von Eastwick“ mit Bette Midler, Mund auf, Schwall raus. Der Vorteil ist, dass das Übel beim Hochbett wenigstens auf dem Boden landet, der Nachteil, es spritzt! Ich lief also mit Küchenrolle und Eimer hoch und sah die Bescherung. Es gab Erbsen und Reis. Ich bin im Wegwischen wirklich eine schlechte Mutter, weil ich direkt auch würgen muss. Also hatten wir Spass. Küchenrolle war leer und das rosa Klopapier mit den Einhörnern drauf musste herhalten. Der Hund sah sich alles kurz an und verschwand dann winselnd in Richtung Sofa, soviel Leid und Gestank war im suspekt. Mein Kleiner heulte wie am Spieß, denn er hatte auch noch zusätzlich Magenkrämpfe. ich fand die Wärmflasche nicht. Sohnemann musste nach der Grundreinigung des Raumes erst duschen und sich umziehen und dann begann das eigentliche Drama. Sohnemann ist männlich, das heißt, er leidet zweimal so stark. Jedenfalls behauptete er steif und fest, sofort ins Krankenhaus zu müssen, oder mindestens den Notarzt zu holen. Ich musste lächeln und war auf das Gesicht Arztes gespannt gewesen, der eine Achtjährigen vorm Kotz-Tot bewahren sollte. Das es Jungs immer so übertreiben… Um ihn davon zu bezeugen, dass man davon nicht stirbt, erlaubte ich ihm, bei uns zu schlafen. Ich hatte die grosse Edelstahl-Salatschüssel neben ihn gestellt, in der Hoffnung er würde sie auch finden, im Notfall. Notfall war dann stündlich und mein Liebster erwies sich als hervorragend einfühlsamer Salatschüssel-Leerer und Tröster, wenn ich Koma-artig schlafend, gerade wieder nach hinten ins Bett fiel. Mein Magen drehte sich gleich auch noch mit im Karussell. Also wenn unsere Familie etwas macht, dann geschlossen, schließlich sind wir eine Einheit. Söhnchen schlief ein paar Stunden auf mir, der Rest in meinem Arm und den Hauptteil der Nacht zappelte er im Bett herum oder kotzte. Weiberdonnerstag fällt aus, die Seuche hat uns erwischt. Es gibt gerade jede Menge Legosteine im Bett, Kamillentee in der Luft und irgendwelche Kindersendungen im TV. Mein Liebster meint, wir müssten uns gar nicht verkleiden, ein Betttuch würde reichen, den unsere Gesichtsfarbe und die Ringe unter den Augen wären schon Maske genug. Er hat das Schwall-Kotzen vergessen, dass garantiert, zusammen mit den Schmerzschreien von Sohnemanns Magenkrämpfen, den ersten Platz beim Kostümwettbewerb gewinnen würde. Ich habe meinem Kind Cola und Salzstangen versprochen, mittlerweile lacht er wieder und gibt vor seinen Geschwistern damit an, dass er das alles, ohne Schäden, überleben wird…………………

Pizza- Rösschen

Man braucht: 

1 Pizza- Fertigteig

Mini- Mozzarella 

Tube Tomatenmark 

Reibekäse und Salami

Den auch Teig in Querstreifen schneiden mir ca. 4cm Höhe, eine Linie mit Tomatenmark auf jeden Streifen, Salamischeiben halbieren und wie Blütenblätter auflegen. Streukäse verteilen und eine Mini- Mozzarella als Anfang der Wicklung nehmen.  Jeden Streifen aufwickeln und auf ein Blech setzen. 30 min bei 180-200 Grad- Umluft/ Ober- Unterhitze. 

Vermieterwahn

Das passiert, wenn man sich mit Frauen und mit ihren Kindern, wegen einer Wohnung anlegt…  In Großbritannien ist er jetzt jedenfalls namentlich bekannt… 

…und in Deutschland auch.  Die Macht der Öffentlichkeit. 

Aus der stern App: „Mietmarkt – Herzloser Vermieter gibt Missbrauchsopfern keine Wohnung mehr“

http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/herzloser-vermieter-gibt-missbrauchsopfern-keine-wohnung-mehr-7274456.html

Stilblüten

Stilblüten

„Mama schläft! Komm wir fragen Mama einfach, ob wir dürfen!“ … der Fünfjährige zu seiner Schwester….

„Mir ist wang- leibig!“

„Wann sind wir da? Jeeeetzt? Jeeetzt?“- nach einer halben Stunde sind wir da. Meine Tochter: „Ah wir sind da!? Jetzt!? Das entspricht voll und ganz meinen Erwartungen!“

„Ich habe Bauchweh!“ Raclette… und jede Menge Pilze, Käse und Fleisch liegen schwer im Kindermagen…    „Ich mach Dir eine Wärmflasche!“ Nach 3 Minuten komme ich mit der Wärmflasche ins Zimmer- Kind weint: „Ich habe so entsetzlich Hunger!“ Ich:“???? Hunger?Du hast zuviel gegessen, deswegen hast Du Bauchweh!“ Sie:“Wenn ich ganz lieb bin, darf ich dann bei Dir ins Bett, und fern sehen, dann weiß auch mein Bauch, dass er nur Chips essen kann, die mir nicht schmecken und überlegt es sich dann anders???“

Ich Toilette. Kind sieht die offene Tür, kommt rein. „Darf ich bei Dir sein?“ „Öhhh Schatz, ich liebe Dich, aber Mama muss mal und ich würde das gerne alleine tun!“  „Okay- dann guck ich weg!“   …sprach der kleine Mann, zog sich die Hose runter und pinkelte in die Dusche!

„Warum tust Du das (egal was passiert war, irgendwas macht mein Herzblatt immer falsch… lach…)? Habe schon genug Arbeit heute!“ Er rollt die Augen: „Ich war das nicht! Und wenn, kann ich mich nicht erinnern! Peeeeeeeng… mein Schaltkreis war permanent überhitzt!“

„Ich habe noch gar keine Hausaufgaben gemacht, heute!“ Große blaue Augen sehen mich erschrocken an. „Du gehst doch noch in den Kindergarten! Welche Hausaufgaben?“ „Kein Problem, ….stimmt- dann erkläre ich das so…dem Lehrer, halt morgen !“ 

„Wie, Du hast kein Geld (für überflüssiges Spielzeug….Anmerkung von mir, der Mutter!)? Dann geh doch zum Bankautomat und hole Dir neues Geld raus!“   „Da kommt gerade auch kein Geld raus.“ Der Fünfjährige nimmt einen entschlossenen  Gesichtsausdruck an. Macht große, runde Augen und spricht:

„Dann tritt halt dagegen! Soll ich mitkommen???“

Laterne Teil xy

Der Laternenumzug war nicht so der Brüller. Meine Kinder motzten, weil die Lampen an den Batteriedingern nach 10 Minuten schon einen Wackelkontakt hatten, es kalt war und „zuuuuu duuuuunkel“! Das Pferd des St.Martin entleerte sich in den ersten zehn Metern mehrmals…… und wer stand drinnen? Natürlich meine Kinder… „Mamaaa,was ist das für ein dampfendes Zeug?“ „Ähhh….Mama- das stinkt!“ Bevor ich antworten konnte bemerkte mein Kleinster: „Also- ich glaube das ist Kacke!“ Hatten wir das vor Jahren nicht schon einmal???     Déjàvu?   Wir liefen also mit Unterbrechungen von Tanzeinlagen meiner Tochter,hinter dem quietschenden Orchster her. Ich fand zwar, dass der Übungsbedarf noch groß ist, vor allem bei der Trompete, aber es war viel besser als Musik vom Band. Die große Pauke war für die Kinder sowieso das Highlight- also Hauptsache die traf…. irgendwie sogar den Takt. Der Weg ging aus dem Dorf zu einer Wiese, auf der ein riesiger Haufen aus allem Brennbaren lag, was sich in den letzten Tagen im Dorf so angesammelt hatte. Das würde ein zehn Meter hohes Feuer geben, überlegte ich, wenn es angehen würde. Die Fakelträger versuchten ihr Bestes- aber der Haufen aus Gestrüpp und Unrat ging einfach nicht an. Die Kinder wurden unruhig und die Kapelle verfiel in eine Endlosschleife von „guuuter Mann….“ Der Ortshäuptling erlöste uns endlich und lud ins Fischerhäuschen, zum „Weck“  abholen. Da gab es Trinken, also Bier für die Erwachsenen und Limo vom ansässigen Sprudelhersteller, Martinsmänner aus Hefeteig und jede Menge Dorfsmalltalk. Auf dem Heimweg griffen wir dann auf die Teelichter zurück, es die ich eingesteckt hatte, denn die Straßenlaternen stehen erst im Dorf, nicht außerhalb…. – es war verdammt düster… und kalt! 

Zuhause beschlossen wir einstimmig den Laternenumzug am Tag darauf zuhause zu veranstalten. Von der Scheune, einmal durch den Garten und zurück…. Die Laternen könnten wir wahlweise vielleicht auf den Grill werfen, falls Bedarf an Pyrotechnik bestünde….

….

Tatsächlich gab es dann heißen Tee, Lebkuchen und „Sandmännchen “ als Entertainment-Zugabe : „Tom und Jerry“- so wie in meiner Kindheit…

Wintergemüse- glasierter Weißkohl 

Weißkohl ist sehr regional… ein wichtiger Vitamin C- Spender im Winter. Wir haben es zur Martinsgans entdeckt, in einer leckeren geschmorten Version.

  • Man braucht ca. 1 gute Stunde Zeit am Herd 
  • 150 g Butter
  • 500 ml Brühe
  • 200 g Baconstreifen
  • 3 El Zucker und 3El Essig
  • Prise Salz 

In einer hohen Pfanne wird der grob geschnittene Weißkohl mit Butter und Zucker zunächst angedünstet. Bis die Butter mit dem Zucker karamellisiert. Mit etwas Brühe ablöschen und immer etwas zum schmoren nachgießen. Nach 40 min den Speck dazu und das ganze Wasser verdunsten lassen. Gut rühren, damit der Kohl nicht zu dunkel und bitter wird. Mit Salz und Essig am Ende abschmecken. Nach einer guten Stunde- oder etwas mehr, ist der Kohl schön weich…..  

Guten Appetit