Warum ich nun plötzlich Elise d’Our bin….

Manchmal fragt man mich, warum ich für meine Krimireihe einen Alias-Namen benutze. Die Antwort ist so einfach wie logisch: In der Eifel bleibt nichts geheim – außer das, was man wirklich wissen will. Hier kennt jeder jeden, und Klatsch ist der Kitt, der die Dörfer zusammenhält. Wenn also Frau Mitohnesahne über mysteriöse Morde schreibt, die (rein zufällig!) in der Gegend spielen, könnte es passieren, dass der Nachbar plötzlich fragt: „Sag mal, der Egon Krummholz – das bin doch nicht etwa ich, oder?“

Die Eifel hat etwas Faszinierendes: Ihre Bewohner sind wie Trüffel – selten, schwer zu durchschauen und gelegentlich ein bisschen anders duftend. Und während ich hier Inspiration für die düsteren Abgründe meiner Figuren sammle, habe ich auch ein Interesse daran, meine Ruhe zu behalten. Mit einem Pseudonym wie Elise d’Our lässt sich das wunderbar verbinden: Geheimnisvoll, ein Hauch französisch – und kein Grund für die Nachbarin, vor meiner Tür zu stehen und zu fragen, ob sie jetzt auch mal sterben darf, weil sie ja „so schön ins Bild passen“ würde.

Identitätsschutz ist in der Eifel kein Luxus, sondern Überlebensstrategie. Denn wenn die Leute hier eine Verbindung zwischen dir und deinen Romanen wittern, war’s das mit dem friedlichen Dorfleben. Elise d’Our schützt also nicht nur meine Privatsphäre, sondern sorgt auch dafür, dass ich weiterhin entspannt meinen Kaffee trinken kann – mit einem Hauch Zimt, versteht sich.

Also, liebe Eifel, bleibt neugierig – aber bitte nicht zu sehr!

4 Gedanken zu “Warum ich nun plötzlich Elise d’Our bin….

  1. Auf alle Fälle macht ein Pseudonym beim Schreiben Sinn. Ich war schon mehr als einmal froh, eins zu haben – gerade bei meinen erotischen Texten und Geschichten.

    Bei der Eifel denke ich immer automatisch an die von mir sehr geliebte Serie „Mord mit Aussicht“ und all ihre skurrilen, seltsamen aber auch liebenswert schrulligen Charaktere. Dir, liebe Elise, wünsche ich ganz viel Erfolg mit deinem ersten Krimi. Möge es ein Bestseller werden.

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  2. Huch, das scheint ja wirklich so ein Eifel-Ding zu sein!?

    Eine vormals liebe Bekannte (ebenfalls in der Eifel zuhause) bloggte eine zeitlang regelmäßig (und gut!) – weiß der Kuckuck WIE, aber irgendwann bekam das „die Umgebung“ dort mit.
    Trotz anonymer Schreibe, ohne Klarnamen, ohne Fotos, ohne irgendwas.

    Und das in einem KAFF, wo man nicht zwingend in jedem der Häuser von außen betrachtet Strom und fließend Wasser erwarten durfte, geschweige denn Internet!

    Natürlich interessierten sich dafür vor ALLEM jene, bei denen man gut und gerne auch weiterhin darauf hätte verzichten mögen und über die in der lieben Nachbarschaft auch mal etwas kerniger im Blog hergezogen worden war.

    Ende vom Lied, sie hat eine Unterlassungsverfügung zugestellt bekommen und danach den Blogbetrieb eingestellt. Sehr schade.

    Ich kann aber aus eigenem Erleben berichten, dass bestimmte Teile des Schwabenlandes durchaus vergleichbare detektivische Fähigkeiten zu entwickeln vermögen.

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    1. Naja, es kommt immer darauf an, wie man etwas schreibt. Ich bin im Moment wirklich glücklich, da wo ich bin, aber ich war es in Deutschland lange nicht. Aber das liegt an Dingen wie Bildung und Mentalität der damaligen Umgebung . Ich habe selbst eine Anzeige wegen Verleumdung (das hatte nichts mit dem schreiben zu tun, sondern schlicht üble Nachrede) machen müssen, die natürlich im Sand verlaufen musste, weil….. Kreis….. Die Konsequenz war tatsächlich wegziehen.

      Hier in Ostbelgien ticken die Leute anders. 1200 Meter hinter der Grenze ist es tatsächlich sehr , sehr angenehm. Viele Dinge regelt das Königreich klüger und umsichtiger. Selbst die Luxemburger zucken schon mit den Schultern, wenn sie über die deutsche Mentalität reden müssen.
      Darüber lästern würde ich nie tun, aber wie soll man manche Dinge erklären, außer mit Sarkasmus?
      Liebe Grüße von der Our- im Glück 🍀

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