Gestern ist in Mannheim etwas passiert, das mir den Atem stocken lässt. Eine Amokfahrt mitten in der Innenstadt, dort, wo ich als Schülerin unzählige Male entlanggelaufen bin. Die lange Strecke zwischen dem Wasserturm und dem Kaufhof – meine Route zum Gymnasium, mein Zuhause in Gedanken. Jetzt ist sie ein Ort des Schreckens.
Ein 40-jähriger Mann raste gegen 12:15 Uhr durch die belebte Fußgängerzone am Paradeplatz. Einfach so. Mit voller Wucht. Er überrollte Menschen, riss Leben mit sich. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann starben. Elf weitere wurden verletzt, fünf davon schwer.
Der Täter? Ein Mann aus Rheinland-Pfalz. Er wurde noch vor Ort gefasst. Offenbar hatte er sich selbst mit einer Schreckschusspistole verletzt. Die Polizei spricht von einer psychischen Erkrankung, ein politisches Motiv gibt es wohl nicht. Aber macht das einen Unterschied? Die Menschen sind tot. Die Stadt steht still.
Ich bin fassungslos. Weil ich Mannheim kenne. Weil ich genau dort, wo jetzt Kerzen und Blumen liegen, mit Freundinnen gelacht, auf Busse gewartet und mich über Matheklausuren geärgert habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand diesen Platz, meinen alten Schulweg, als Waffe benutzt.
Mannheim, diese laute, lebendige Stadt, wurde mitten in die Brust getroffen. Die Menschen reagieren schnell: Die Fasnachtsumzüge sind abgesagt, die Stadt hat Trauerbeflaggung angeordnet. Doch was bleibt, ist die Stille nach dem Chaos.
Es gibt Momente, in denen Worte nicht ausreichen. Das hier ist so einer. Was bleibt, ist Schmerz, Trauer und diese bohrende Frage: Warum?
Möge die Stadt Mannheim die Kraft finden, dieses tragische Ereignis zu verarbeiten und gestärkt daraus hervorzugehen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und allen, die von diesem schrecklichen Vorfall betroffen sind.
Wie sagt der Kurpfälzer : „Lewwe geht irgendwie waider….!“ Aber heute, heute steht die Zeit still.