„Fritze“ Merz ist so etwas wie das politische Äquivalent zu „Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig“. Wer die Serie nicht kennt: Tom will unbedingt sein geliebtes Erdbeermarmeladenbrot mit Honig – aber irgendwie geht auf dem Weg dahin immer alles schief. Er verläuft sich, trifft merkwürdige Gestalten, verliert seine Zutaten und muss am Ende feststellen, dass er sich den ganzen Zirkus vielleicht hätte sparen können.
Und genau so stolpert Merz durch die deutsche Politik. Eben noch Wirtschaftspapst, dann Oppositionsführer, dann Kanzlerkandidat, dann doch nicht – aber natürlich nur, weil es die anderen nicht verstanden haben. Werte? Prinzipien? Klar, aber die sind so flexibel wie sein Verhältnis zur Realität.
Jahrelang predigte er die eiserne Schuldenbremse – jetzt, wo es um Panzer geht, darf sie doch mal ein bisschen gelockert werden. Das „bürgerliche Lager“ muss sich von der AfD abgrenzen – außer natürlich, wenn man in Thüringen oder Sachsen mal ein bisschen mit ihnen plaudert. „Deutschland braucht eine starke Wirtschaft“ – aber wehe, jemand schlägt vor, dafür tatsächlich mal in Infrastruktur oder Bildung zu investieren.
Merz stellt gerne Fragen – 551 Stück allein zu Anti-Rechts-Demos. Fragen sind schließlich wichtig! Vor allem, wenn sie so lange dauern, dass am Ende keiner mehr weiß, worum es eigentlich ging. Das nennt man dann politische Strategie.
Und so verfolgt er weiter seinen großen Traum: Das Kanzleramt. Die eine, ultimative Machtposition, das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig seiner politischen Karriere. Ob er es am Ende bekommt? Nun ja. Vielleicht geht ihm kurz vorher doch noch der Honig aus. Oder er stolpert über seine eigenen Versprechen. Oder irgendjemand erinnert sich plötzlich daran, dass es auch noch andere Politiker gibt.
Aber keine Sorge: Fritze findet schon einen neuen Weg, um uns alle mit seinem Schlingerkurs zu unterhalten. Wer braucht schon Netflix, wenn es Friedrich Merz gibt?