Unser Herz auf vier Pfoten

Er liegt jetzt oft still. Seine Augen sind noch dieselben – wach, warm, weise. Aber sein Körper ist müde geworden. Jeder Schritt fällt ihm schwerer. Die Wege, die früher voller Freude waren, werden kürzer. Manchmal bleibt er einfach stehen und schaut uns an, als wolle er sagen: Ich bin noch da. Aber ich kann nicht mehr wie früher.

Er ist alt. Und krank. Und wir wissen, dass die gemeinsame Zeit zu Ende geht.

Dieser Hund, unser Hund, war nie “nur ein Tier”. Er war da, als die Kinder klein waren. Er hat uns getröstet, wenn die Welt zu laut war. Hat sich an unsere Füße gelegt, wenn wir nicht wussten, wie es weitergeht. Er hat uns zum Lachen gebracht. Uns beschützt. Uns begleitet – durch Jahre, durch Phasen, durch Leben.

Jetzt sind wir für ihn da. Tragen ihn manchmal die Treppe hoch. Halten seine Pfote, wenn die Nächte lang sind. Streicheln sein graues Fell, erzählen ihm leise, wie sehr wir ihn lieben. Dass er nichts falsch gemacht hat. Dass er gut war. Immer. Ein Teil unserer Familie, unserer Geschichte, unseres Herzens.

Abschied tut weh. Und trotzdem liegt in diesem Abschied auch Dank. Für jede Sekunde, die wir mit ihm hatten. Für alles, was er uns gegeben hat, ohne je etwas dafür zu fordern.

Bald wird er nicht mehr bei uns sein. Aber er wird bleiben. In unseren Erinnerungen, in unserer Sprache, in unserem Leben.

Denn ein Hund wie er geht nicht einfach.

Er hinterlässt Spuren. Tiefer, als Worte es je könnten.

5 Gedanken zu “Unser Herz auf vier Pfoten

  1. und eine Lücke, eine große Lücke hinterläßt er auch.
    In unserem Garten gibt es einige Gräber. Ja, auch von Meerschweinchen etc. Aber eben auch von Hunden. Der, mit dem die Kinder aufwuchsen (und seltsamerweise der Älteste von allen wurde). Die tolle, große Hündin, die ich danach hatte (oh, ihre Lebenszeit hat sich übershnitten. Das mit dem danach – wir hatten zuletzt meist 2, wenn man die Welpen die, diese Hündin bekommen durfte, nicht mitzählt. Die Spuren der Rabauken sind noch an diversen Möbeln etc. zu erkennen.). Und erst an Weihnachten hat uns ja unser Dackel verlassen.
    Jetzt ist nur noch eine da. Sie ist noch recht jung, 3 Jahre. Aber das paßt schon: Denn auch unsere Uhr läuft nur in eine Richtung…
    „Wo ist eigentlich…“ „Nein. Wir haben nur noch einen Hund. Der Dackel ist tot!“ „Oh. Ich hab ihn eben gesucht.“

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  2. Solange sie in deinem Herzen sind, werden sie auch bei dir in Gedanken sein.
    Zumindest ist dies meine eigene Erfahrung, mit vielen schönen, aber auch traurigen Erinnerungen.
    Alle sind und bleiben tief in meinem Herzen, vom ersten Wellensittich bis zum letzten Hund, die alle für mich treue Begleiter und Freunde waren in über 60 Jahren.

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